
Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Teamarbeit – beim diesjährigen Lehrlingswettbewerb „Industrie 4.0“ im WIFI St. Pölten drehte sich alles um die Produktionswelt von morgen. 24 Lehrlinge aus ganz Niederösterreich stellten dabei nicht nur ihr technisches Können unter Beweis, sondern auch, wie wichtig interdisziplinäre Zusammenarbeit in der modernen Industrie ist.
Automatisierte Lebensmittelproduktion als Aufgabe der Zukunft
Im Fokus des Wettbewerbs stand ein zukunftsweisendes Thema: die nachhaltige Automatisierung von Prozessen in der Lebensmittelproduktion. In sechs Teams konstruierten, programmierten und testeten die Lehrlinge zwei Tage lang eine Produktionsanlage, die Reis automatisiert in Behälter füllt, wiegt und per selbstfahrendem Transportfahrzeug zur Weiterverarbeitung transportiert. Dabei kamen modernste Systeme aus Elektrotechnik, Mechatronik, Metall- und Prozesstechnik zum Einsatz – gesteuert von hochmotivierten Nachwuchskräften.
Die Aufgabenstellungen umfassten unter anderem:
- das Verdrahten und Inbetriebnehmen von Anlagen
- das Konstruieren mechanischer Komponenten
- die Programmierung von Steuerungssystemen
- die Integration von Robotern und autonomen Transportsystemen
Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Was den Wettbewerb besonders machte, war die enge Zusammenarbeit zwischen Lehrlingen unterschiedlicher Berufssparten. Nur durch das Zusammenspiel von Elektronik, Mechanik und Programmierung konnten die komplexen Aufgaben gelöst werden. „Diese Form der Zusammenarbeit ist ein starkes Zeichen für die Zukunft der Industrie“, erklärt Helmut Schwarzl, Spartenobmann der NÖ Industrie. „Die Lehrlinge lernen hier nicht nur technische Abläufe, sondern auch, wie essenziell Teamwork über Fachgrenzen hinweg ist.“
Auch WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker zeigte sich beeindruckt: „Eine Lehre ist die beste und zukunftsträchtigste Form der beruflichen Qualifikation. Der Wettbewerb zeigt, wie moderne Inhalte wie Automatisierung und Nachhaltigkeit bereits heute Teil der Ausbildung sind.“
Starke Partner fördern starke Leistungen
Der Wettbewerb wurde durch engagierte Sponsoren unterstützt, darunter ABB AG, Festo Österreich und RS Components. Alle drei Unternehmen betonten die Bedeutung der Nachwuchsförderung für eine starke industrielle Zukunft: Martin Kohlmaier (ABB): „Wir möchten junge Talente motivieren, mit technischem Know-how die Herausforderungen von morgen zu meistern.“ Rainer Ostermann (Festo): „Der Wettbewerb bietet Jugendlichen die perfekte Plattform, um technisches Interesse in berufliche Perspektiven zu verwandeln.“
Rudolf Koch (RS Components): „Wir fördern die nächste Generation von Fachkräften – und sind stolz, ihre Entwicklung zu begleiten.“
Die Teilnehmer-Teams im Überblick
Insgesamt sechs Teams nahmen am Wettbewerb teil:
- Baumit GmbH – Baumit Youngstars
- Eaton Industries Austria GmbH – Blue sparks of EATON
- ÖBB Infra – V.G.G. – Verein Großartiger Gleisbauer
- TE Connectivity Austria GmbH – #Connectors
- Welser Profile Austria GmbH – Future of Production
- GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH & TEST-FUCHS GmbH – GW+Fuchsbau
Jedes Team brachte eigene Lösungen und Ideen ein – ein Beweis für die kreative Vielfalt in der Lehrlingsausbildung.
Siegerehrung am 24. Juni 2025
Wer letztlich das Rennen um den ersten Platz macht, wird am 24. Juni 2025 bei der offiziellen Siegerehrung im WIFI St. Pölten bekannt gegeben. Eines steht jedoch schon jetzt fest: Die teilnehmenden Lehrlinge haben mit ihrem Einsatz gezeigt, dass Niederösterreichs Industrie auf einen hervorragend ausgebildeten Nachwuchs bauen kann.
Zahlen, Daten, Fakten zur NÖ Industrie
Rund 1.000 Industrieunternehmen sind in Niederösterreich angesiedelt
2.700 Lehrlinge werden derzeit in fast 100 verschiedenen Lehrberufen ausgebildet
12 % der Lehrlinge sind weiblich
18 % aller Lehrlinge in NÖ werden in Industriebetrieben ausgebildet
Die NÖ Industrie trägt etwa ein Drittel zur Wirtschaftsleistung des Bundeslands bei